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C O N S T A N Z E W I L K E N Schriftstellerin ü ü  DOMINIQUE GROSSE – ART PHOTOGRAPHY Mystisches Wales „Im Geiste wanderte ich zurück durch die Jahrtausende… und bevölkerte diese steilen Abgründe und Felsen mit Toten, den unbekannten und denen, die die Phantasie bewegen: Kriegern, Schäfern Dichtern, Handelnden und Bewahrenden, die alle ihre kurze Spanne Zeit zwischen den kahlen Bergen leben und ihre Hoffnungen, ihre Träume und ihre allzu menschlichen Sehnsüchte mit in die murrende Erde nehmen …“ Gwyn Jones, aus „A Prospect of Wales“, 1948 Aberystwyth Wales, wildes Bergland und meerumspülte Halbinsel an der Westküste von Großbritannien hat über die Jahrhunderte viele Künstler angezogen und inspiriert. Wie sich das Erleben dieser einzigartigen Landschaft auf die Werke der Künstler auswirkt, finde ich immer wieder faszinierend. Ich bin ein großer Fan der walisischen Folkband Three Legg’d Mare, deren Musik spröde, verträumt, voller Energie und Leidenschaft ist. Widersprüche sind für Wales normal. Hier treffen wir auf Vergangenheit und Gegenwart, auf historische Dörfer, die ganz im Jetzt angekommen sind und sich dennoch ihren viktorianischen Charme bewahrt haben. Elan Valley, Staudamm Als ich zufällig auf die Arbeiten des Kunstfotografen Dominique Grosse stieß, hat mich genau dieser Aspekt – eine symbiotische Verschmelzung von Gegenwart und Vergangenheit mit einem Hauch von Verträumtheit – berührt. Mir bekannte und vertraute Orte hat der Fotokünstler auf individuelle, poetische Art neu interpretiert. Wales ist ein Land der Mythen und Legenden. Wenn man durch die grünen Hügel wandert trifft man allerorten auf steinerne Zeugen der Vergangenheit. Borth Church In meinem Roman „Sturm über dem Meer“ ist der steinerne Wald auf dem Meeresgrund vor Borth Ausgangspunkt meiner Geschichte. Als ich „Borth Church“ sah, war ich sofort von der eindringlich surrealen Atmosphäre des Bildes gefesselt. Die ausgewogene Komposition des Bildausschnittes, die kühle monochrome Farbigkeit, der archaische Kirchenbau und das Pferd im Vordergrund – scheinen losgelöst aus Zeit und Raum und dennoch fest verwurzelt. Das Pferd beseelt die Landschaft und bleibt dennoch geheimnisvoll, fragend, wissend. Als Kunsthistorikerin vergleiche ich sofort das Gesehene und konnte nicht umhin, an die Arbeiten des Pictorialismus zu denken. Robert Demachy (1859 – 1936) und George Davison (1854 – 1930) gehören zu den bekanntesten Vertretern dieser Stilrichtung. Fotografie hatte es lange Zeit schwer, sich als eigenständige Kunstrichtung zu etablieren. Die Fotokünstler des Pictorialismus sahen sich als Künstler, deren Medium die Kamera war. Sie verbanden Sichtweisen des Naturalismus, des Impressionismus und des Symbolismus. Nicht die Realität sollte eingefangen werden, sondern ein eigenständiges Kunstwerk durch die nachfolgende Bearbeitung der technischen Aufnahme entstehen. Stilistische Charakteristika der Pictorialisten sind: ein Verringern der Konturenschärfe, sorgfältig geplante Bildkomposition, diffuse Lichteinfälle, Nebel- und Nachtszenen und reduzierte Tonalität. Je nach Künstler variieren die stilistischen Merkmale. Harlech Castle George Davison beispielsweise sah zwischen einer naturalistischen und einer impressionistischen Sichtweise keinen Gegensatz. Er liebte die Lochkamera wegen ihrer langen Belichtungszeiten- diffusion & soft focus waren seine Ziele. Eine Szenerie in ihrer atmosphärischen Gesamtheit erfassen, emotional berühren – war Davisons Bestreben. Davisons „The Onion Field“ wurde 1890 in London auf der Jahresausstellung der Photographic Society als erste impressionistische Fotografie ausgestellt und hochgelobt. Die Werke von Dominique Grosse spielen mit sehr ähnlichen Stilmerkmalen. Zwar arbeitet der Fotokünstler digital, doch Wirkung und Aussage der Werke kommen seinen historischen Kollegen sehr nahe. Der malerische Aspekt dieser Werke erklärt sich auch in der Bearbeitungsweise – denn der Künstler bearbeitet die Aufnahmen digital mit Stift am Monitor. Die Bilder sind von hoher Ästhetik, bewegen den Betrachter emotional, vor allem dann, wenn ein Tier im Fokus steht. Die Phantasie springt sofort an, man wird hineingezogen in diese schönen und keinesfalls oberflächlichen Kompositionen, denen immer eine überraschende Tiefe zugrunde liegt. Welche Geschichten die Werke dem Einzelnen zu erzählen haben, liegt ganz im Auge des Betrachters. 2017 wurde Dominique Grosse für seine Werke „Wales – Countryside and Seaside“ mit dem Publikumspreis für Amateure des Schömberger Fotoherbstes ausgezeichnet. P R I C E 1 4 . S c h ö m b e r g e r F o t o h e r b s t Internationaes Festival für Serielle Reise-und Reportagefotografie mit den Preis des Publikums ausgezeichnet - Wales Countryside and Seaside - Der Publikumspreis ging schließlich "mit einem hauchdünnen Vorsprung von nur zwei Stimmen", wie Kurator Kuolt von der Auszählung berichtete, an den Schömberger Dominique Große für seine diesmal nur betörend schönen Aufnahmen von "Wales – Countryside and Seaside", die Landschaftsaufnahmen in "traumhafter, geradezu viktorianischer Anmutung" zeigten. Tatsächlich haben Großes Fotografien die plastische, eindringliche Wirkung von großartigen Ölgemälden. E x h i b i t i o n E X H I B I T I O N - M o n a s t e r y P e r s p e c t i v e s - 2 0 1 5 A b b e y S p e i n s h a r t | G e r m a n y

 

Dominique Grosse

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